Biofaktoren - wichtige Mikronährstoffe für unseren Körper

Was sind Biofaktoren?

Biofaktoren sind Stoffe, die der Körper für seine normale physiologische Funktion braucht und/oder die eine gesundheits-fördernde und/oder  krankheits-vorbeugende biologische Aktivität besitzen.

Zu den Biofaktoren zählen Vitamine und Provitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Peptide, Aminosäuren, Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und mehr.

Essentielle Biofaktoren sind solche, die der Körper nicht oder nicht in ausreichendem Umfang selbst bilden kann und daher zugeführt werden müssen.

Abhängig von der Konzentration können Biofaktoren  pharmakologische Wirkungen haben.

(Frank et al. The role of biofactors in the prevention and treatment of age-related diseases. Biofactors. 2021;47(4):522-550.)

Welche Wirkung haben Biofaktoren im Körper?

Die Biofaktoren spielen eine lebenswichtige Rolle im Körper und tragen entscheidend zum reibungslosen Ablauf unserer Stoffwechselvorgänge bei. Daher geben die Ernährungsgesellschaften Referenzwerte vor, die eingehalten werden sollten, um einen gesunden Stoffwechsel zu ermöglichen. Eisen ist beispielsweise elementar für die Bildung roter Blutkörperchen und damit für die Sauerstoffversorgung in unserem Körper. Vitamin C unterstützt die Aufnahme von Eisen über die Nahrung und spielt unter anderem eine Rolle in der Wundheilung und als Antioxidans. Einige Biofaktoren unterstützen auf verschiedenste Weise die normale Funktion des Immunsystems. Vitamin D, übrigens ein Vitamin und gleichzeitig ein Hormon, das der Körper mit der Hilfe von Sonnenlicht selbst bilden kann, hilft dem Darm, Calcium, Phosphor und Magnesium aufzunehmen – um nur eine seiner vielen Funktionen im Körper zu nennen. Dadurch können diese ihre wichtigen Aufgaben in unserem Knochenaufbau erfüllen. Besonders Säuglinge haben aufgrund ihres Wachstums einen erhöhten Bedarf an Vitamin D. Die B-Vitamine wie Vitamin B12, Benfotiamin (eine fettlösliche Vorstufe des Thiamins), Vitamin B6 und Folsäure haben u.a. einen entscheidenden Einfluss auf die Nervenfunktion und -regeneration, die Aufrechterhaltung einer gesunden Stoffwechsellage bei der Energieversorgung sowie auf die Blutbildung.

Wie äußern sich Biofaktor-Unterversorgungen?

Ist man mit Biofaktoren über längere Zeit unterversorgt, können wichtige Prozesse im Körper nicht mehr richtig ablaufen. Abhängig davon, welches Vitamin oder welcher Mineralstoff genau fehlt, zeigen sich auch die oft unspezifischen Erscheinungen dieser Unterversorgung. Zum Beispiel äußert sich ein Eisenmangel, von dem Frauen besonders häufig betroffen sind, zunächst in Blässe, Frösteln und allgemeiner Müdigkeit. Ein Magnesiummangel führt bei vielen Betroffenen zu nächtlichen Wadenkrämpfen, Verspannungen, Nervosität oder gar Herzrhythmusstörungen und Hypertonie. Skorbut, als Folge eines sehr schweren Vitamin C-Mangels, ist bei uns zum Glück fast nur noch aus den Schauergeschichten von Seefahrern des 15. und 16. Jahrhunderts bekannt. Eine Vitamin D-Unterversorgung kann sich infolge seines sehr breiten Einflusses auf den gesamten Körper und seine hormonelle Wirkung durch viele verschiedene Anzeichen äußern.

Die ersten Anzeichen oder Anhaltspunkte für eine Unterversorgung an einem oder mehreren Biofaktoren sind jedoch stets sehr unspezifische Symptome wie Schwächegefühl, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und verminderte Leistungsfähigkeit. All diese Symptome werden oft unterschätzt und können uns das „Managen“ des Alltags deutlich erschweren. 

Ein zunächst harmlos erscheinender Mangel kann gefährliche Kettenreaktionen auslösen – über längere Zeit können sich schwerwiegende Symptome einstellen, die oft nicht mehr umkehrbar sind. Ein nicht beachteter B-Vitamin-Mangel wirkt sich nicht nur negativ auf das Blutbild, sondern auch auf die normale Funktion und Erhaltung des Nervensystems aus. Die Energieversorgung jeder einzelnen Körperzelle kann durch einen Mangel an B-Vitaminen nicht wie gewohnt ablaufen. Ein Mangel wie auch eine Unterversorgung an Zink können ebenfalls eine Vielzahl an sichtbaren sowie unsichtbaren Beschwerden zur Folge haben. Brüchige Nägel sowie trockene und schuppige Haut können auf einen Zinkmangel hinweisen. Sollten Sie sich also schon seit einiger Zeit unwohl, kränklich, schwach und weniger leistungsfähig fühlen, wenden Sie sich am besten für eine genauere und auf Sie selbst ausgerichtete Untersuchung an Ihren Hausarzt. Dieser gibt Ihnen anhand eines entsprechenden Blutbildes und vor allem auch durch einen gezielten Ausschluss anderer Faktoren rasch Aufschluss über einen etwaigen Mangel oder eine Unterversorung an Biofaktoren, so dass Sie gezielt gegensteuern können.